Chronik Möhnenclub Roher-Käuzchen

Die Geschichte des Möhnenclubs "Rohrer Käuzchen" ist eine faszinierende Chronik, die von einer tiefen Leidenschaft für den Karneval und einer starken Gemeinschaft geprägt ist. Beginnend in der Faasenachts-Session 1952/53, als in der Gaststätte "Zur Glocke" in Metternich eine Gruppe karnevalbegeisterter Frauen diesen einzigartigen Verein ins Leben rief, bis hin zu den jüngsten Entwicklungen, spiegelt die Geschichte des Vereins die Entwicklung des lokalen Karnevalsgeistes wider.

Laut der Chronik von Agnes Ruschel, einem Gründungsmitglied, bestanden die frühen Jahre des Vereins hauptsächlich aus geselligen Zusammenkünften, gemeinsamen Bustouren und Teilnahmen an Festumzügen anderer Ortsvereine. Bis 1985 blieben die Feiern der "Rohrer Käuzchen" auf das Vereinslokal beschränkt.

 

In den Anfangsjahren des Vereins übernahm Annemarie Jakusch die Rolle der ersten Vorsitzenden und Obermöhn. Ihre Nachfolgerin wurde Margot Kretschmann. Ab dem Jahr 1986 trat eine neue Führungsfigur in Erscheinung: Gisela Nolte. Unter ihrer Leitung beschlossen die Möhnen, sich der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK) anzuschließen, was den Verein stärker in die Öffentlichkeit rückte. In dieser Karnevalsession feierten die "Rohrer Käuzchen" ihr erstes offizielles Jubiläum (3 x 11 Jahre) und nahmen zum ersten Mal am Rosenmontagsumzug teil.

Der Verein wurde schnell für seine originellen Ideen und Kostüme bekannt. 1990 erhielten sie für ihre Darstellung als "Alte Schachteln – neu verpackt" den 2. Preis der Fußgruppen. 1992 beeindruckten sie mit ihrem "fliegenden Teppich" und gewannen den 1. Preis. 1994 erhielten sie für eine farbenprächtige Schmetterlingsgruppe den 3. Preis.

Ab 1989 organisierten die Möhnen jedes Jahr einen "karnevalistischen Bunten Abend" im "Haus der offenen Tür" in Koblenz-Metternich, der die Tradition im St. Konrader Karneval bereicherte. 2004 übernahm Petra Becker die Rollen der Vorsitzenden und Obermöhn von Gisela Nolte. 2006 wurde der "Bunte Abend" in einen "karnevalistischen Frühschoppen" umgewandelt, der in Metternich legendär ist.

Im Jahr 2012 wurde der Verein von Malu Lespagnol und Birgit Muth übernommen, wobei Birgit Muth ab 2016 als alleinige Vorsitzende und Obermöhn fungiert. Ein Wendepunkt in der Geschichte des Vereins war das Jahr 2018, als beschlossen wurde, den Möhnenclub auch für männliche Mitglieder zu öffnen, was zu einem Zuwachs an männlichen Neumitgliedern führte.

 

In der Karnevalssession 2018/19 feierten die "Rohrer Käuzchen" ihr 66-jähriges Bestehen. Ein Highlight dieser Session war die Präsentation eines eigenen Möhnenpaares: Möhnerich Christian von den närrischen Käuzchen (Christian Muth) und Prinzessin Nadine von der Silber-City (Nadine Kappaun).

Die Chronik des Möhnenclubs "Rohrer Käuzchen" erreichte im Jahr 2020 einen entscheidenden Wendepunkt. In diesem Jahr traf der Verein die bedeutungsvolle Entscheidung, zukünftig keine eigenen Veranstaltungen mehr auszurichten und sich von der Bühne zu verabschieden. Dieser Schritt symbolisiert einen wichtigen Moment in der langen und lebendigen Geschichte des Clubs, signalisiert jedoch nicht das Ende ihres Engagements im Karneval. Vielmehr bleibt der Verein weiterhin ein aktiver und enthusiastischer Teilnehmer im Karnevalsgeschehen, auch wenn er sich von der Organisation eigener Bühnenveranstaltungen zurückzieht.

 

Bis heute geblieben ist, dass die "Rohrer Käuzchen" neben den karnevalistischen Aktivitäten auch außerhalb der Session aktiv sind. Regelmäßige Stammtische, Ausflüge, die Teilnahme an Festumzügen benachbarter Ortsvereine sowie das entsenden von Abordnungen an befreundete Vereine und die jährliche Weihnachtsfeier sind feste Bestandteile des Vereinslebens. Das Motto "Gemeinsam sind wir stark" ist dabei nicht nur ein Leitspruch, sondern eine gelebte Philosophie, die Freude und Spaß in den Alltag der Mitglieder bringt und den Verein zusammenhält.